Brauche ich als Künstler unbedingt eine Website?
„Nein“, sagen immer noch viele Künstler zu der Frage, ob sie sich mit einer eigenen Website präsentieren sollen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich.
Eine eigene Website zu erstellen, bedeutet erst einmal Arbeit. Und diese Arbeit hält dich von deinem eigentlichen künstlerischen Tun ab. Klar. Deshalb schiebst du diese Aufgabe vielleicht seit Jahren vor dir her.
Oder du bist der Meinung, dass dieses Webseiten-Getue völlig überzogen ist, schließlich bist du ja keine Firma, sondern Künstler. Wer etwas über dich wissen will, kann dich ja auf Facebook suchen.
„Ich weiß nicht, was ich da schreiben oder zeigen soll“ ist eine weitere Antwortvariante, warum es bislang keine persönliche Netzadresse von dir à la www.das-bin-ich.de gibt.
„Kein Bedarf“ meinte ein festangestellter Theaterregisseur mir gegenüber einmal. In seiner Branche würden die Jobs auf anderen Wegen vergeben, und wieso etwas pflegen, was gar nicht gebraucht werde.
Für alle vier Argumente bringe ich einiges Verständnis mit. Trotzdem meine ich: Kein Künstler sollte auf eine Website verzichten.
Warum ich die Eingangsfrage „Brauche ich als Künstler unbedingt ein eigene Website?“ mit einem klaren „JA“ beantworte, möchte ich dir gerne darlegen.
In aller Kürze will ich dafür drei Gründe nennen: Professionalität – Präsentation – Kontrolle
Doch es geht auch ausführlicher.
Professionalität
Das Internet ist allgegenwärtig und wir alle nutzen es, um uns zu informieren, mit anderen in Kontakt zu bleiben, um am Geschehen außerhalb unserer engsten Umgebung teilzuhaben. Was nicht im Internet steht, existiert nicht – so zumindest ist die Wahrnehmung. Das gilt vor allem für Unternehmen. Undenkbar, dass eine Firma nicht zumindest eine Art Visitenkarte im Netz stehen hat, so dass man Kontakt aufnehmen kann. Wie ein Markt beschaffen ist, stellt sich im Internet dar. Wer daran teilhaben will, muss sich dort zeigen.
Geh einmal von dir selbst aus. Du erfährst von jemandem, der dich interessiert, und willst mehr über sie oder ihn wissen. Nach kurzer Recherche stößt du auf die Website. Dort bekommst du einen ersten visuellen und inhaltlichen Eindruck von dem, was diese Person ausmacht. Und du weißt, dass es Informationen aus erster Hand sind.
Mit deiner eigenen Website zeigst du der Welt, dass du dich als Unternehmer siehst und professionell auf dem Kunstmarkt agierst. Deine Kunst ist kein Hobby oder angenehmer Zeitvertreib, sondern Beruf und Lebensinhalt.
Es mag sein, dass du dein Geld zum Leben woanders verdienst. Trotzdem ist die Kunst deine Profession. Und deine Ansprechpartner nehmen dich dann als Künstler ernst, wenn du ernsthaft als solcher auftrittst. Eben professionell.
Präsentation
„Meine Website ist ein ideales Portfolio-Medium, Katalog und offenes Archiv meiner Arbeiten“, sagt mein Kunde Michael. Er schätzt vor allem, dass er unterwegs einfach sein Smartphone zücken kann, um anderen einen Einblick in seine Projekte geben zu können; je nach verfügbarer Zeit mehr oder minder umfangreich. Und dass die Bandbreite seines bisherigen Schaffens jederzeit sichtbar ist.
Auf deiner digitalen Plattform kannst du alles zeigen, was deine Kunst ausmacht. Ob du nun Bilder deiner Gemälde, Skulpturen oder Designs präsentierst, Schauspiel-, Tanz- oder Musik-Videos ausstellst, Audiodateien zum Anhören oder Informationen zum Lesen bereithältst. Die Website ist dein Schaufenster, deine Galerie, dein Verlag, dein Präsentierteller. Und niemand redet dir rein, was die Inhalte angeht.
Natürlich kann deine Website nicht nur Präsentationsfläche, sondern auch Verkaufsplattform sein. Hier ist der direkte Weg vom Angebot zum Käufer möglich, ohne Zwischenhändler, Agent oder Galerist. Entsprechend mehr Geld bleibt direkt bei dir hängen.
Kontrolle
Deine eigene Website bedeutet: eigene Inhalte und eine Plattform, die du nicht mit anderen teilen muss. Du hast die Kontrolle über den Content. Du entscheidest, wie oft du neue Informationen einstellst und wie das Look-and-Feel ist. Wie groß die Bilder sind und wie umfangreich der Text. Du kannst die Aufmerksamkeit des Nutzers ganz allein beanspruchen. Und dieser wird auch nicht durch nervige Anzeigen oder Fremdbilder abgelenkt, die auf anderen Diensten zu sehen sein mögen.
Sicher nutzt du auch Social-Media-Kanäle, um dich zu zeigen. Verlässt du dich allerdings alleine auf diesen Weg zur Sichtbarkeit, kann es auch mal sein, dass du verlassen bist. Oder dein Kundenkonto gesperrt. Denn niemand garantiert dir, dass dein Account immer sichtbar und unverändert ist. Außerdem hast du keinen Einfluss auf den Algorithmus, der deine Postings auf anderen Accounts ausspielt. Schließlich ändern sich die Einstellungen auf Facebook und Co. relativ oft. Du bist auf diesen Kanälen außerdem von der voreingestellten Bildgröße abhängig. Das kann sehr nervig sein.
Haben dich die drei Gründe Professionalität – Präsentation – Kontrolle immer noch nicht überzeugt? Weil die Eingangsargumente damit nicht aus der Welt geschafft sind? Nun, dass lass mich auch noch darauf eingehen.
Eine Künstler-Website macht Arbeit? Ja, und?
Stimmt, Website-Aufbau macht Arbeit, sowohl von der inhaltlichen als auch von der technischen Seite aus. Und auch gar nicht mal so wenig, zumindest bis sie einmal steht. Doch deine Steuererklärung macht ebenfalls Arbeit. Und du kämst nie auf den Gedanken, dass es auch ohne geht. Weil es einfach nicht geht. Bei der Steuererklärung kannst du dir helfen lassen, mag ein Einwand sein. Nun, dir helfen lassen, das kannst du bei deiner Website auch. Wenn es dir zu teuer ist, einen Profi zu engagieren, dann kennst du vielleicht jemanden, der dich umsonst unterstützt. Oder du investierst ein bisschen Zeit und lernst, selbst eine Website aufzubauen. Das ist halb so wild, glaube mir. Und neben Arbeit kann es sogar Spaß machen.
Eine Pressemeldung erstellen, die ankommt
Du musst eine Pressemeldung verfassen, weißt aber nicht so recht, welcher Aufbau richtig ist und welche DOs and DON’Ts es gibt? Lade dir hier kostenlos die komplette Anleitung herunter, wie du eine Pressemeldung für deinen künstlerischen Anlass schreibst und so in die Medien kommst.
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